Para Tischtennis?!


Wissenswertes

Para Tischtennis gehört zu den schnellsten, spannendsten und zugleich auch ältesten Sportarten der Paralympics und ist bereits seit 1960 Bestandteil des Wettkampfprogramms.

Doch nicht nur im Leistungssport, sondern auch in der Rehabilitation spielt Tischtennis eine Rolle – die Vorteile des Tischtennissportes liegen klar auf der Hand: Tischtennis kann ohne grossen Aufwand beinahe überall ausgeübt werden und unterliegt keinerlei Altersgrenze.

Tischtennis ist ausserdem eine sehr risikoarme, fesselnde und herausfordernde Sportart. Nicht nur Kraft und Ausdauer, auch Reaktion, Balance und Koordination werden durch Tischtennis geschult.

Ein weiteres besonderes Merkmal von Para Tischtennis ist, dass es eine inklusive Sportart ist, die es Menschen mit Einschränkungen ermöglicht, gegen andere Spieler*innen mit und ohne Einschränkungen zu konkurrieren. Dies trägt dazu bei, Barrieren abzubauen und Vorurteile zu überwinden, und unterstreicht die Bedeutung von Inklusion und Vielfalt im Sport.


Regeln

Die Regeln im Rollstuhl-Tischtennis unterscheiden sich nur in wenigen Punkten von denen der Fussgänger sowie der stehenden Para Tischtennisspieler. Ziel ist es auch hier, die magische Zahl 11 zu erreichen. Kurze Bälle direkt hinters Netz oder seitlich gespielt, die Aufgrund der körperlichen Einschränkung nicht mehr erreicht werden können, sind zwar fies, aber korrekt.

Beim Aufschlag ist folgendes zu beachten. Der Ball muss nach dem Aufschlag die Grundlinie passieren. Wiederholt werden müssen Aufschläge, wenn der Ball auf der Seite des Rollstuhlfahrers nach dem Aufspringen die Seitenlinie des Tisches passiert. Wenn der Ball zum Netz zurückrollt, auf dem Tisch liegen bleibt oder über das Netz auf die Seite des Aufschlägers zurückspringt. Ansonsten sind die allgemein geltenden Aufschlagsregeln zu befolgen.

Bedingt durch die körperliche Behinderung ist die Balance der Rollstuhlfahrer teilweise eingeschränkt. Verliert ein Athlet während einem Ballwechsel das Gleichgewicht, so darf er sich zu dessen Wiedererlangung bis zum nächsten Rückschlag kurz auf dem Tisch aufstützen. Das weiterspielen in aufgestütztem Zustand ist jedoch nicht gestattet. Es wird in der Folge als Punktverlust gewertet.

Der Einsatz der Bremsen am Rollstuhl ist individuell verschieden und nicht reglementiert. Fuss und Fussstützen dürfen den Boden während des Ballwechsels nicht berühren.

Wenn ein oder beide Spieler eines Doppelpaars aufgrund einer Körperbehinderung im Rollstuhl sitzen, schlägt zuerst der Aufschläger auf und der Rückschläger schlägt zurück. Danach kann jeder Spieler dieses Paares zurückschlagen, sprich sie müssen sich nicht abwechseln, so wie das bei zwei Fussgängern die Vorgabe ist.


Wettkampfklassen

Im Para Tischtennis werden die Tischtennisspieler je nach Behinderungsart bzw. körperlicher Einschränkung in verschiedene, insgesamt 11 Wettkampfklassen eingeteilt.

Die Klassen 1 bis 5 beziehen sich auf Rollstuhlfahrer, die Klassen 6 bis 10 auf Stehende und die Klasse 11 ist Spielern mit einer geistigen Behinderung vorbehalten. Bei den Rollstuhlfahrern wird zusätzlich auch noch unterschieden zwischen Tetraplegikern (Klasse 1 bis 2) und Paraplegikern (Klasse 3 bis 5).